Pulsnetz.de – Mensch und Technik im Gemeinwesen (MuTiG)

Einrichtungen der Sozialwirtschaft mit Digitalisierungsunterstützung gezielt voranbringen

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Herausforderung

Fachkräftemangel, hohe Fluktuation, starke physische und psychische Arbeitsbelastung der Beschäftigten bei gleichzeitiger Zunahme pflege- und hilfebedürftiger Menschen – dies sind die aktuell verschärften Herausforderungen der Sozialwirtschaft. Die Potentiale digitaler und mit Künstlicher Intelligenz (KI) gestützter Technologien werden dabei noch zu wenig genutzt. Häufig bestehen noch Berührungsängste oder es fehlt an den nötigen Qualifikationen, um diese Technologien nutzenstiftend einzusetzen. Auch mangelt es an geförderten Beratungsangeboten, die im direkten Austausch und in individueller Begleitung die erfolgreiche Einführung digitaler Tools in den Einrichtungen sicherstellen. 

Methodik

Das Vorgängerprojekt »Regionales Zukunftszentrum pulsnetz KI« schaffte bereits wichtige Leitplanken zur Digitalisierung für die Sozialwirtschaft. Die dabei etablierte Wissensbasis und die Strukturen werden nun im Projekt pulsnetz MuTiG weiterentwickelt und zum Einsatz gebracht, um die nachhaltigen Effekte auszubauen. Pflegende sowie Fach- und Führungskräfte aus der Sozialwirtschaft werden durch die folgenden kostenfreien Angebote entlastet, qualifiziert und gestärkt:

Vertiefte Beratungen mit dem Fokus auf Wissensaufbau zu Möglichkeiten und Grenzen technologischer Systeme und die Schulung eines analytischen Blicks auf die eigenen Prozesse und Arbeitsabläufe:
Dies umfasst z. B. die die Nutzung von digitalen Systemen bei der Pflege »am Bett«, die Prozesssteuerung und -dokumentation, die übergreifende Zusammenarbeit sowie unterstützende Prozesse (IT, Arbeitslogistik, kaufmännischer Bereich). Beratungen werden mit Hilfe von »Trucks der Digitalisierung« (TruDis), also einem mobilen Schulungsangebot mit Technologien zum Anfassen und Ausprobieren, oder co-kreativen Labs durchgeführt, in denen Mitarbeitende aus verschiedenen Einrichtungen zusammenkommen und an der Lösung eines konkreten Problems ihrer Einrichtung arbeiten. Auch prototypische Implementationen von einzelnen Technologien sind angedacht.

Bei den Trainings und Qualifizierungskonzepten werden Themen und Methodik vom Projektteam entwickelt und in den Trainings gemeinsam mit den Einrichtungen individuell und zielgerichtet eingesetzt, da hier zahlreiche Besonderheiten wie Vorwissen und Ressourcen zu beachten sind. Die Konzepte richten sich an diese Zielgruppen:

  • Führungskräfte in der Pflege: Sie werden geschult, um nachhaltig und eigenständig den digitalen Wandel in ihrem Unternehmen anzugehen, Potentiale und Prioritäten zu bewerten und die Transformation kooperativ zu gestalten. Als Handlungsfelder sind vorgesehen: Mithilfe von TruDi Berührungsängste und Sorgen zur Digitalisierung abbauen, Digitalkompetenz stärken, Digitalisierungsstrategien entwickeln, Change- und Projektmanagement erfolgreich angehen, Prozessmanagement einsetzen sowie Kommunikation und Dokumentation »am Bett« unterstützen.
  • Fachkräfte: Sie werden in technischen Assistenzsystemen und digitaler Kommunikation im Team, mit Klienten und Angehörigen weitergebildet. Zukünftig spielt hier auch die Telematikinfrastruktur eine Rolle.

Sensibilisierungs- und Lotsenberatung: Diese Form der Kurzberatung dient dazu, Einrichtungen einen niedrigschwelligen Zugang zum Feld der Digitalisierung und der KI-basierten Technologien zu bieten. Einrichtungen und deren Führungskräfte klären erste Fragen und stoßen Ideenprozesse in der eigenen Einrichtung an. Sie finden online oder vor Ort sowie mithilfe einer TruDi statt.

Alle Angebote sind darauf ausgerichtet, sozialwirtschaftliche Mitarbeitende und Führungskräfte Berührungsängste gegenüber digitalen Technologien zu nehmen und sie für den Einsatz in der Einrichtung fit zu machen. Indem z. B. Dokumentationsprozesse verschlankt oder Routineaufgaben automatisiert werden, bleibt mehr Zeit für die Pflege und Arbeitszufriedenheit sowie Arbeitsplatzattraktivität steigen. Auch werden methodische Fähigkeiten erlernt, wie Digitalisierungsprojekte angegangen und alle Beteiligten erfolgreich involviert werden.    

Beispielhafte Beratungsleistungen

  • Begleitung in der Analyse und Optimierung von Informationsflüssen in einer Pflegeeinrichtung
  • Projekt zur Analyse und dem Einsatz von digitalen und KI-basierten Recruitingtools zur Fachkräftegewinnung und -bindung
  • Beratung zur Evaluierung von Dienst- und Schichtplänen und Einbindung von Faktoren für ein gesundes Arbeiten
  • Einführung von digitalen Tools und Technologien wie z. B. einer Datenbrille oder eines Sprachassistenten zur Dokumentation und Unterstützung der Pflegearbeit

Teilnahme

Teilnehmen können grundsätzlich alle sozialwirtschaftlichen Einrichtungen in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen, wobei kleine und mittlere Unternehmen aufgrund des Förderschwerpunkts bevorzugt werden. Die teilnehmenden Unternehmen sollten keine parallele De-minimis-Förderung beziehen. Es wird kein bestimmter Digitalisierungsstatus erwartet und es sind keine Vorkenntnisse in Technologien notwendig. Jede Einrichtung bzw. jede Zielgruppe wird individuell nach ihren Bedarfen und ihrer Ausgangssituation beraten und im Digitalisierungsprozess begleitet.

Alle Interessierten werden dazu animiert sich direkt mit dem Projektteam telefonisch oder per E-Mail in Kontakt zu setzen. Die Kontaktdaten finden sich rechts in der Infobox. 

Ergebnis

Alle Projektangebote und -ergebnisse werden über die Projektwebsite https://mutig.pulsnetz.de zur Verfügung gestellt werden. Parallel dazu wird die Internetplattform http://www.pulsnetz.de zu einer zentralen Anlaufstelle für Informationen, Austausch und Lernen ausgebaut.

Ergebnisse und interaktive Lernmodule aus dem Vorprojekt Pulsnetz KI können weiterhin auf der Website Pulsnetz.de eingesehen werden. Dies umfassen u. a. einen Demonstrator zur Gestaltung gesunder Dienstpläne sowie eine Marktstudie zu daten- und KI-basierten Recruiting-Werkzeugen, die Recruiting-Verantwortliche in ihrer täglichen Arbeit entlasten.  

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